Bienenweiden - helfen nicht nur den Bienen...
Das Pollenangebot ist für die Entwicklung eines Bienenvolkes von ausschlaggebender Bedeutung. Das ist den meisten Imkern bekannt. Trotzdem wird die Bienenweide oftmals stark vernachlässigt. Im Frühjahr, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen das Land erwärmen, schaut der Imker sofort nach seinen Bienen und stellt bei Bedarf Pollenersatzfütterungen auf, damit das Bienenvolk seine junge Brut ausreichend mit Eiweiß, versorgen kann.
Viele Imker gehen dann den Rest des Jahres davon aus, dass das Pollenangebot um den Bienenstand ausreichend ist. Dabei wird vergessen, dass gerade in den Monaten Juli, August und September viel Pollen benötigt wird, damit ausreichend langlebige Winterbienen “produziert” werden können. Aber auch schon im späten Frühling - nach der Raps- und Löwenzahblüte, jedoch noch bevor der Wald genug Tracht bietet - kommt es zu Engpässen im Nahrungsangebot der Bienen. Ab Ende Mai finden die Bienen in unserer heutigen, relativ artenarmen Kulturlandschaft nicht mehr immer genug Nahrung um sich ideal zu Entwickeln.
Besonders alarmieren sollte dies uns Imker, zeigt sich doch, dass ein in Menge und Abwechslungsreichtum mangelhaftes Nahrungsangebot eine wichtige Rolle beim vermehrten Bienensterben dieser Tage zu spielen scheint, sind geschwächte Völker doch anfälliger für Umweltgifte und Parasiten - wie auch die Varroamilbe.
Im Gegensatz zur Existenz der Milbe, als auch zum Pestizideinsatz in der Landwirtschaft können wir jedoch recht problemlos mit Bienenweiden für ein verbessertes Pollenangebot für unsere Schutzbefohlenen sorgen. Im Frühjahr mit der Aussaat einer ein- oder mehrjährigen Blühmischung, im Sommer / Spätsommer - zur gezielten Unterstüzung der Entwicklung der Winterbienen - auch mit geeigneten Einzelsaaten wie Ackersenf oder insbesondere Phacelia.
Jeder Imker hat sicherlich in der Nähe seines Bienenstandes eine mehr oder minder große Fläche, die er mit Pflanzen einsäen kann, die den Bienen reichlich Pollen spenden. Diese kleine Mühe danken die Bienen dem Imker durch einen stärkeren Bruteinschlag und durch Langlebigkeit.